Die Forschungsagentur DARPA des US-Verteidungsministeriums will heute einen zweiten Testflug seiner Hochgeschwindigkeitsdrohne Falcon Hypersonic Technology Vehicle 2 (HTV2) unternehmen. Das unbemannte Fluggerät bringt es auf 20-fache Schallgeschwindigkeit.
Der Test sollte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) von der kalifornischen Vandenberg Air Force Base aus erfolgen. Ein erster Starttermin 24 Stunden früher musste aus Wettergründen verschoben werden.
Sollte es heute klappen, würde die Falcon HTV2 von einer Minotaur-Rakete an den Rand der Atmosphäre gebracht werden. Nach der Trennung von der Rakete gleitet das HTV2 gesteuert von kleinen Düsen am Heck durch die Atmosphäre zurück Richtung Erde – mit einer Geschwindigkeit von Mach 20, entsprechend rund 21.000 Kilometern pro Stunde.
Beim ersten Testflug einer HTV2 vor etwa einem Jahr ging nach neun Minuten der Kontakt zu dem Flugkörper verloren, vermutlich aufgrund einer Überhitzung. Bei 20-facher Schallgeschwindigkeit in der Atmospäre entsteht genug Reibungshitze, um Stahl schmelzen zu lassen.
Um die Elektronik zu schützen, mit der das HTV2 vollgestopft ist, reduziert die Außenhaut aus Kohlefaser die Temperatur von der Außen- zur Innenseite um bis zu 3300 Grad Fahrenheit – vergleichbar einem Handschuh, mit dem man gefahrlos in geschmolzenen Stahl greifen könnte, so die DARPA auf ihrer Website.
Trotz des Kontaktabbruchs beim ersten Test habe man wertvolle Informationen gewinnen können, ließ die DARPA verlauten: Zum Beispiel, dass es möglich ist, bei einer Geschwindigkeit von 3,6 Meilen pro Sekunde noch zuverlässig mit GPS zu navigieren.
ZIel der HTV2-Testflüge ist es, weitere Informationen zu generieren. Die Aerodynamik bei Mach 20 sei bislang nicht völlig verstanden.