Wenn der Kriegspropaganda die Schlagwörter ausgehen, beruft man sich gerne auf bewährte Angstbilder: Massenvernichtungswaffen. Wie schon im Irak, sollen sich auch in Syrien Chemiewaffen befinden, grosse Mengen der Kampfstoffe Sarin und Senfgas, erzählen Überläufer. UNO Generalsekretär Ban Ki Moon schickt nun Beobachter in die Krisenregion, obwohl seine Meinung über die NATO-Invasion schon gemacht ist.
„Überläufer“ heissen die neuen heissen Quellen der Syrien Kriegspropaganda. Überläufer wurden auch im Vorfeld des Irak Kriegs zitiert, um eine Invasion vor der Welt zu rechtfertigen. Wie sich zeigte, nicht bloss ein Irrtum, sondern eine vorsätzliche Lüge, die rund eine Million Iraker getötet hat. Nicht die einzige Parallele zum Irak Krieg. Sogar die Gründe dafür sind dieselben. Schon wieder sollen Massenvernichtungswaffen sollen in geheimen Chemiefabriken – namentlich die Kampfstoffe Sarin und Senfgas. Die USA und die restliche westliche Welt hofft nun, dass diese Chemiewaffen in die Hände der Rebellen kommen. Kein Witz.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon schickt zwei seiner höchsten Militärexperten nach Syrien. Ban Ki Moon lässt verlauten, dass „es offensichtlich nicht gelungen ist, Zivilisten zu schützen. Das Kämpfen zerstört das Land.“ Ban Ki Moons Wortwahl ist nicht zufällig. Er spricht damit genau jene Kriterien an, die der NATO erlauben, sich auf die „Responsibility to Protect (RtoP)“ zu berufen und einen offenen Krieg zu rechtfertigen.
Syriens Präsident Baschar al Assad im Interview mit Jürgen Todenhöfer, 18. Juli 2012