Seit 2009 veröffentlicht Google mit dem Google Transparency Report Löschanträge von Regierungen. Besonders aktiv beim Zensurieren von Google-Einträgen sind die USA, Deutschland und England. Die US-Regierung steigerte die Löscheinträge bei Google von Juli bis Dezember 2011 um über 100 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2011. Es liegen Google für die gleiche Periode keine Löschanträge der chinesischen oder russischen Regierung vor.
Auch unsere Schweizer Regierung hat Google sieben Gerichtsbeschlüsse zugestellt. Betroffen sind 65 Löschanträge, welche die Schweizerische Eidgenossenschaft aus Google radiert haben will. Welche das genau sind, ist aus dem Google Transparency Report nicht ersichtlich, der seit 2009 aufzeigt, wie viele Löschanträge von staatlicher Stelle vorliegen. Der Transparency Report zeigt aber auf, in wie vielen Fällen sie auf die Gerichtsbeschlüsse eingegangen sind. Google stimmte bei den Schweizer Anträgen überein und löschte sie.
Google willigte im zweiten Halbjahr 2011 in nur 40 Prozent aller Löschanträge der US-Regierung ein. So widersetzte sich Google bei Löscheinträgen von insgesamt 1400 YouTube-Videos, die gemäss US-Regierung niemand hätte sehen dürfen. Keine Regierung zensuriert so häufig und exzessiv wie die amerikanische wie aus dem Google Transparency-Report ersichtlich ist. Insgesamt über 6'000 Löschanträge sind bei Google aus den USA eingetroffen. Auch die deutsche Regierung übt sich in Zensur wie zu besten DDR-Zeiten. Über 1'700 Sucheinträge seien von staatlicher Stelle zur Löschung beantragt worden. In 80 Prozent der Fälle musste sich Google den Gesetzen beugen.
Das ist ja so wie damals in der Sowjetunion, könnte man poltern. Aber aus Russland gibt es heute keine Zensuranträge seitens der Regierung. Auch aus China gibt es keine aktuellen Löschanträge, dafür immer mehr aus sogenannten westlichen Demokratien. Die Zahlen sind noch beunruhigender weil sie stark zunehmen. Die USA stellte zum Beispiel über 100 Prozent Löschanträge als noch im ersten Halbjahr 2011.
Es gibt aber auch Lustiges aus dem Transparency Report. Zum Beispiel wollte Kanada ein Youtube-Video löschen lassen, weil darin ein Kanadier auf seinen Pass urinierte. Google löschte den Eintrag aber nicht.
link http://www.google.com/transparencyreport/removals/government/